Die Deutsche Telekom hat mit Handy-Hersteller Sony Ericsson in Baden-Württemberg ein Modellprojekt in Gang gesetzt, um den Ausbau von DSL per Glasfaser und Richtfunk zu testen – und damit später diese Art von DSL in ländlichen Gebieten verfügbar zu machen.

Wird das Projekt erfolgreich umgesetzt, könnte dies vielleicht die stockenden Pläne der Bundesregierung, Breitband-Internet bundesweit möglich zu machen, schnell erfüllen.

Bei dem BW-Projekt ist geplant, etwa 4200 Haushalten im Rems-Murr-Kreis und im Landkreis Schwäbisch Hall mit DSL-Bandbreiten zu versorgen – mit einer Geschwindigkeit von bis zu 15 MBit/s. In diesen Landkreisen seien einmal 75% mit Internet versorgt, dessen Geschwindigkeit deutlich unter einem MBit/s liegt.

DSL-Ausbau in Regionen, wo die Siedlungen weit verstreut sind und die Topographie recht kompliziert ist, gestaltet sich oft mit „herkömmlichem“ DSL als schwierig. Daher wird das DSL-Internet dort zum Teil weite Strecken per Richtfunk zurücklegen: diese Richtfunksignale werden vom Fernmeldeturm Hohenbrach in die Orte gesendet. So sollen sich Distanzen von etwa 3 bis 14 Kilometern überbrücken. Der schwedische Telekommunikationskonzern Sony Ericsson leistet hier in technischer Hinsicht Hilfestellung-

Gemeindeteile, die eher für einen Kabelausbau geeignet sind, werden mit Glasfaserkabel ausgestattet.

Diese Kombination (Richtfunk plus Glasfaser plus vorhandenes Telefonnetz) könnte bei erfolgreicher Umsetzung ein „Vorbild“-Projekt darstellen für weitere Projekte zum DSL-Ausbau in ländlichen Gebieten. Aus diesem Grund wird es auch vom Land Baden-Württemberg gefördert.

Auch wenn es sich bei diesem Projekt um „neue“ DSL-Anschluss-Methoden handelt, so sollen die Kunden keinerlei Unterschied zum konventionellen DSL-Anschluss, etwa über Kupferkabel, spüren.